In diesem Ratgeber „Vaginismus“, oft auch als Scheidenkrampf bezeichnet, möchte ich über Ursachen, die Diagnose, Hintergründe und Behandlungsarten dieser sogenannten „Funktionsstörung“ informieren. In meiner Arbeit mit betroffenen Frauen, sowohl als Hebamme als auch als Sexualtherapeutin, habe ich häufig erlebt, dass sie die Symptome vor allem loswerden wollen. Diesen Frauen, die weniger an Informationen, sondern mehr an einem optimalen Produkt zur Behandlung der körperlichen Symptome interessiert sind, möchte ich die neuen FMS Dilatoren vorstellen, deren Funktion und Anwendung auf meinen Erfahrungen als Hebamme und Therapeutin basieren. Als zertifiziertes Medizinprodukt ist ihre Wirksamkeit nachgewiesen. Die vielen positiven Bewertungen und Rezensionen bestätigen den Erfolg. Dennoch empfehle ich jeder, sich mit den Ursachen und dem Hintergrund dieser Thematik zu beschäftigen.
Inhaltsangabe:
Vaginismus und Scheidenkrampf meint dasselbe. Es handelt sich dabei um die unwillkürliche Kontraktion, also Verkrampfung, der Beckenbodenmuskulatur. Für die betroffene Frau fühlt es sich zumeist so an, als würde die Vagina in ihrer Gesamtheit schmerzhaft krampfen. Diese Beschwerde wird als sexuelle Funktionsstörung bezeichnet und schränkt die Lebensqualität der Patientin unter Umständen erheblich ein. Weil es unmöglich ist, etwas ohne Schmerzen in den Intimbereich einzuführen, werden selbst alltägliche Dinge zu großen Themen, wie z.B. das Nutzen eines Tampons oder einer Menstruationstasse, die Untersuchung bei Gynäkologin / Gynäkologen und natürlich Geschlechtsverkehr. Deshalb leiden häufig auch die männlichen Partner mit unter diesem Problem.
Vaginismus ist nicht dasselbe wie Dyspareunie. Nicht nur für Laien ist die Differenzierung sehr schwierig, auch Ärzt*innen sind häufig damit überfordert. Zu Dyspareunie gibt es mehr Informationen unter: (link zu Dyspareunie).
Vaginismus hat im Gegensatz zur Dyspareunie selten körperliche Ursachen. Es wird auch beim Vaginismus zwischen mehreren Formen unterschieden. Allen gemein ist, dass psychische Ursachen zugrunde liegen. Das Thema ist zum einen Angst vor einem Eindringen wie z.B. ein Penis, aber auch ein Finger oder ein anderes Objekt sein. Zum anderen kann es aus einer Identitätsproblematik des Frauseins hervorgehen. Die Ursache liegt meist in der Kindheit, in der sich das Mädchen nicht als weiblicher Mensch wahrgenommen hat. Das wiederum resultiert häufig aus der Prägung durch die Eltern. Wie wurde Körperlichkeit gelebt, was wurde dem Kind vermittelt über das Weiblichsein u.s.w.
Durch die große Angst vor Schmerzen bei einem Eindringen in die Vagina kommt es zu einem schmerzhaften reflektorischen Beckenbodenspasmus. Die Angst davor ist natürlich psychisch sehr belastend. Beide Vorgänge verselbständigen sich und setzen unabhängig von einer möglichen “Bedrohung” ein. Damit will ich ausdrücken, dass die Beckenbodenmuskulatur nicht nur krampft bei möglichem bevorstehendem Geschlechtsverkehr, sondern jederzeit auftreten kann. So entsteht ein Teufelskreis von Angst-Verkrampfung-Schmerz. Es ist dringend erforderlich, diese Krankheit bzw. Funktionsstörung zu enttabuisieren. Nach der Diagnose sollte eine umfassende Therapie erfolgen, die neben den körperlichen auch psychische und sexuelle Aspekte beinhalten muss.
Hier verhält es sich so wie bei jedem beliebigen Krampf. Die Zeitdauer variiert von Frau zu Frau, von Situation zu Situation und auch zeitlich von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten. Die Länge des Krampfes lässt sich wenig beeinflussen. Im Vorfeld gar nicht, direkt während des Krampfes kann man es versuchen. Hier gelten die gleichen Empfehlungen wie generell bei Krämpfen: statt sich aufgrund des Schmerzes noch mehr anzuspannen sollte man versuchen, mit Hilfe der Atmung und des aktiven muskulären Entspannens des gesamten Körpers und des Geistes Linderung zu erzielen.
Eine andere Bezeichnung dafür lautet phobischer Vaginismus. Diese Form ist besonders gekennzeichnet durch Angst vor dem vaginalen Eindringen. Es wird unterschieden zwischen dem „primären“ und dem „sekundären“ Vaginismus / Scheidenkrampf. Von einem primären Vaginismus wird gesprochen, wenn die Symptome vor dem ersten Geschlechtsverkehr bereits auftraten. Dementsprechend tritt der sekundäre Vaginismus nach erfolgtem Geschlechtsverkehr auf, wenn der Akt traumatisch erlebt wurde.
Natürlich gibt es auch viele Frauen, die den ersten penetrativen Sex nicht genossen haben und trotzdem keinen Vaginismus entwickeln. Bei Patientinnen dieser Form sind in der Regel weder Geschlechtsverkehr noch vaginale Untersuchungen möglich. Sie erleben den Penis als äußerst bedrohlich. Manche erleben sexuelle Erregung, andere nicht. Unabhängig davon kann ein Kinderwunsch vorhanden sein.
Hier lautet die Alternativbezeichnung: Vaginismus aufgrund einer Identitätsproblematik. Den betroffenen Frauen ist es nicht gelungen, sich ihr Geschlecht anzueignen. In der Regel ist damit nach der Geschlechtsreife eine diffuse Angst vor dem Mutterwerden verbunden. Diese Frauen verhüten, wenn sie dann doch Geschlechtsverkehr haben, doppelt und dreifach. Man könnte sagen, dass betroffene Frauen eine Art von Kindlichkeit, Unreife aufzeigen. Außerdem ist es so, dass sie weniger das vaginale Eindringen beängstigend ist, sondern im Gegensatz das Ausbringen (z.B. ein Kind). Daher ist diesen Frauen Geschlechtsverkehr häufig nicht möglich, gynäkologische Untersuchungen jedoch schon Es können hierbei auch körperliche Ursachen zugrunde liegen: Zum Beispiel haben manche Frauen sehr feste Schleimhautkränze kurz hinter dem Vaginaleingang (früher: Jungfernhäutchen oder Hymen), die der Partner durch Penetration nicht durchdringen kann. Darüber hinaus können die Betroffenen auch unter Fehlbildungen leiden, z.B. einer durch ein Vaginalseptum (Trennwand) verengte Scheide, die das Eindringen verhindert. Auch Infektionen, hormonelle Ursachen oder Funktionsstörungen der Beckenbodenmuskulatur gehören zu den klassischen körperlichen Auslösern, und zwar grundsätzlich, und nicht nur bei sexuellem Kontakt.
Beim sekundären Vaginismus liegen meist psychische Ursachen wie eine traumatische sexuelle Erfahrung, ein negatives Geburtserlebnis oder eine Erziehung vor, in der Sexualität abgewertet oder negiert wurde. Ursächlich können aber auch andere Geschehnisse sein wie Stillzeit, Postmenopause (= Zeit nach den Wechseljahren), nach Operationen, Therapien (z.B. Krebs) und nach Geschlechtskrankheiten. All diese Erlebnisse und Geschehnisse hinterlassen psychische Spuren, die zum einen das Genital abwerten bzw. nicht spürbar werden lassen, zum anderen vor mit Furcht verbunden sind.
Bei der Untersuchung durch Ärztin / Arzt stützt sich eine Diagnose auf Vaginismus / Scheidenkrampf oder Dyspareunie oder Vulvodynie (extrem empfindliche Schamlippen/ Vulva) zunächst einmal auf die Beschreibung des Problems durch die Frau und die Schilderung ihrer medizinischen und sexuellen Vorgeschichte einschließlich Kindheit und Jugend. Als nächstes sollte Ärztin / Arzt ausschließen können, dass rein körperliche Fehlbildung(en) im Vaginalbereich die Schmerzen beim Eindringen verursachen. Gerade vor dieser vaginalen Untersuchung besteht jedoch große Angst, denn eine Untersuchung ist für die Patientin kaum oder überhaupt nicht erträglich. Leider erfahren betroffene Frauen oft noch zu wenig Verständnis und sollten eine(n) in der Problematik erfahrene(n) Gynäkologin / Gynäkologen suchen.
Eine Möglichkeit, die Angst vor dem „Eindringen“ bei der Untersuchung zu mindern, besteht darin, dass frau als Patientin so weit wie möglich die Kontrolle behält, indem sie zum Beispiel aufrecht vor einem Spiegel sitzt und das gesamte Geschehen genau verfolgt und kontrolliert. Sie spreizt also auch selbst ihre Schamlippen und führt ihren eigenen Finger oder den mit einem Handschuh und Gleitgel versehenen Finger der Ärztin / des Arztes vorsichtig in ihren Scheideneingang ein. Manchmal ist es einfacher, wenn frau dabei ein wenig aus dem Unterkörper schiebt (nicht: drückt) wie zum Stuhlgang. Um so wenig wie möglich Schmerzen zu erzeugen, sollte die Ärztin / der Arzt vorher detailliert beschreiben, was sie/ er zu tun beabsichtigt, unbedingt langsame und vorsichtige Bewegungen ausführen und diese auch währenddessen genau beschreiben. Auch Rückfragen an die Patientin über ihre aktuelle Befindlichkeit und Toleranzfähigkeit sind angezeigt. Die Reaktion der Vagina auf das Einführen kann am Ende die Verdachtsdiagnose eines Vaginismus / Scheidenkrampf oder einer Vulvodynie bestätigen.
Wenn du dich bei deiner Ärztin / deinem Arzt nicht gut aufgehoben fühlst, scheu dich nicht, das zu äußern und wechsle die Ärztin / den Arzt vor einer Untersuchung. Das bedeutet, der erste Termin sollte immer nur beratende Funktion haben und du solltest dir wichtige Themen und Probleme detailliert vorbringen, damit du in Ruhe überprüfen kannst, ob du an der richtigen Stelle bist.
Als wirksames Hilfsmittel zur Vorbereitung bei gynäkologischen Untersuchungen kannst du Glasdilatoren in passender Größe mitnehmen. Sie erleichtern durch behutsames Vordehnen auch Anwendungen des täglichen Lebens wie das Einführen von Tampons oder das Einbringen von Salben, z.B. bei Erkrankungen der Scheidenflora oder Lichen Sclerosus (chronisch entzündliche Hauterkrankung der Vulva). Auch hierfür eignen sich FMS-Dilatoren aufgrund der schnelleren Anwendung, einfacheren Reinigung und optimalen Hygiene besser als Dilatoren aus Silikon.
Für von Vaginismus betroffene Frauen ist es herausfordernd, dazu mit all den Beschwerden und Ängsten zu stehen, sich zu outen und Hilfe zu suchen. Es gibt viel Scham, generell im Bereich der Sexualität und umso mehr beim Auftreten dieser scheinbar seltenen sogenannten „Funktionsstörung“ im Beckenboden, die Geschlechtsverkehr und damit oft Partnerschaft unmöglich macht. Dabei ist intensive Beratung gerade hier sehr wichtig, auch in Hinsicht auf eine Sexualität mit Geschlechtsverkehr. Für betroffene Frauen mit Partner/in wird dieser Aspekt meist noch wichtiger.
Die Therapie von Vaginismus setzt sich im Allgemeinen aus verschiedenen Komponenten zusammen. Zunächst ist es entscheidend, eine/n kompetente/n und erfahrene/n Therapeuten / Therapeutin zu finden. Gerade im Bereich Sexualität sind Erfahrung und Empathie für eine erfolgreiche Behandlung entscheidend. Dabei werden folgende Schritte durchgeführt:
Als erstes erfolgt die Untersuchung auf körperliche Ursachen (siehe Ermittlung der Diagnose). Sollte hier ein Befund vorliegen, kann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Wenn keine physische Ursache gefunden wird, muss die Psyche in den Fokus genommen werden. Bei einer Entscheidung für eine (zusätzliche) Behandlung durch Psychotherapie solltest du sogfältig abwägen, für welche der verschiedensten Methoden du dich entscheidest. Übungen zur Entspannung und zur Selbstwahrnehmung, z.B. das Hineinspüren in die betroffenen Körperregionen, Bewusstmachung des Intimbereichs, der einzelnen Genitalien, besonders der Vulva und der Vagina sowie des gesamten Unterleibs helfen zusätzlich. Auch das Ertasten mit den eigenen Händen, das Berühren des Intimbereichs und das positive Erfahren erotischer Stimulation gehören dazu. Alles sollte behutsam im individuellen Tempo, ohne Angst oder Druck von außen und eigene innere Anspruchshaltung erfolgen.
Für jede Form von Partnerschaft sind die Krankheitsbilder Vaginismus, Scheidenkrampf, oder auch Dyspareunie oder Vulvodynie äußerst belastend. Bei männlichen Partnern tritt häufig eine situationsbedingte erektile Dysfunktion (Erektionsstörung) auf. Sexuelle Handlungen, besonders Geschlechtsverkehr durch Penetration, sind nicht oder nur unbefriedigend möglich, weil das Eindringen des Penis Schmerzen verursacht. Bewegungen in der Vagina im Zuge des Geschlechtsverkehrs sind quasi unmöglich. Eine offene, ehrliche Kommunikation innerhalb des Paars hilft. Auch in diesem Fall kann ich dir oder euch als zertifizierte, erfahrene Paartherapeutin helfen, bevor die Liebe leidet oder gar daran zerbricht.
Die Anwendung von FMS-Dilatoren durch Partner*in kann auch als Variante beim Sex oder innerhalb eines erotischen Spiels erfolgen, weil die besonderen Eigenschaften eine sehr sanftes Vorgehen als Simulation der Penetration ermöglichen. Mehr zu FMS-Dilatoren beim Sex findest du unter Anwendung für Paare.
Aufgrund der hohen Dunkelziffer gibt es keine verlässlichen Zahlen über die Häufigkeit von Vaginismus, Scheidenkrampf oder Dyspareunie. Es gibt Angaben von 4 bis 42% (partiell) Betroffenen mit gelegentlichen Beschwerden. Selbst wenn der tatsächliche Anteil irgendwo in der Mitte liegt, hätten immerhin etwa 20% aller Frauen zumindest temporäre Probleme mit Vaginismus oder Schmerzen beim Sex. Du bist also keineswegs allein.
Als Unterstützung und um mehr über Vaginismus / Scheidenkrampf zu erfahren, ist es gut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, am besten in einer Selbsthilfegruppe. Aber Vorsicht: Im Internet gibt es einige Webseiten, auf denen eine angebliche Privatperson als „Betroffene“ ihre „Erfahrungen“ schildert und deren Empfehlungen letztendlich alle auf ein einziges Produkt oder einen einzigen Hersteller hinweisen. Versuche einfach, unter der im Impressum angegebenen Daten einen telefonischen Kontakt herzustellen, so kannst du feststellen, ob es diese Betroffene wirklich gibt oder ob es sich lediglich um eine als privat getarnte Werbeplattform eines Herstellers handelt. Optimal wäre es natürlich, eine reale Gruppe in der Nähe zu finden, allerdings ist das leider nicht überall möglich.
FMS-Dilatoren sind mit 27 Größen ab 14 mm Durchmesser und vielen Dilatoren-Sets das weltweit umfangreichste Sortiment zur Anwendung bei Vaginismus / Scheidenkrampf, Schmerzen beim Sex und vielen anderen Funktionsstörungen im Vaginal- oder Rektalbereich. Mit unseren Vagina Stents kannst du die Erfolge der Anwendung nachhaltiger machen.
"FMS" bedeutet Flexibilisierungs- und Massagesystem
Diese Bezeichnung sagt bereits einiges über die neue Herangehensweise aus: Die Wirkung beruht weniger auf Dehnung, sondern vielmehr auf einer sanften Flexibilisierung der Verkrampfung durch Bewegung der Dilatoren.
Neuartige Form, neues Material
Wie du im Bild erkennen kannst, sind FMS-Dilatoren nicht konisch geformt wie die herkömmlichen Artikel. Der stromlinienförmige Kopf gleitet beim Einführen geschmeidig in den Körper und der gerade, schlanke Schaft verhindert eine Stauchung des Gewebes, es kann in beide Richtungen „fließen“. Und Glasdilatoren aus Borsilikatglas sind die gleitfähigsten überhaupt - sanfter geht’s also nicht.
Zertifiziertes Medizinprodukt
FMS-Dilatoren sind als Medizinprodukte zertifiziert. Ihre Anwendungssicherheit ist damit gewährleistet und ihre Wirksamkeit klinisch nachgewiesen.
Kühl- oder Wärmeelement
Du kannst sie sogar als Kühl- oder Wärmeelement präparieren: Für Vaginismus / Scheidenkrampf ist Wärme ideal, denn sie entkrampft die Scheidenmuskeln. Und nach der Anwendung kannst du den Erfolg durch Anwendung von Vagina Stents im Alltag nachhaltig machen.
Du hast noch Fragen? Maile mir persönlich an hsw@theros.de, ich antworte dir gern. Du kannst dich von mir auch therapeutisch unterstützen lassen.
Hera Schulte Westenberg, Hebamme und Therapeutin
von Hera Schulte Westenberg Dezember 07, 2024 10 min Lesezeit